Sonntag, 29. März 2009

Nicht regelmäßig beichten heißt ...

mit angezogener Handbremse fahren.

Gefunden in FAB 01/09

Die Bestnote für Wiener Neustadt Hauptbahnhof




Auf meiner jüngsten Reise habe ich einige bedeutende Bahnhöfe in Deutschland gesehen: Frankfurt, Nürnberg, Köln
Der Bahnhof der die Kriterien Sauberkeit und Barrierefreiheit am besten erfüllt hat, ist ehrlicherweise mein Heimatbahnhof: Wiener Neustadt Hauptbahnhof.
Bei uns hat jeder Bahnsteig nicht nur eine Rolltreppe in beide Richtungen sondern auch einen Aufzug. Außerdem gibt es eine uniformierte Security-Truppe, deren bloße Gegenwart das Gefühl der Sicherheit vermittelt.

Reisen ist schön und erweitert den Horizont .... und öffnet auch die Augen für die eigene Heimat.

Nürnberger Hauptbahnhof und deutsche Wurst



Der Bahnhof in Nürnberg, mächtig. Aber das Entscheidende an den 35 Minuten Aufenthalt zwecks Umsteigen war der Inbiss an einem Bahnhofswürstelstand, sorry einer Bahnhofswürstchenbude. Nürnberger Rostbratwürstel mit Sauerkraut und eine Thüringer mussten es sein. Hm, wir Österreicher sind im deutschen Kulturraum nicht die einzigen, die gute Würstel machen. Gut, der Würstelverkäufer war eindeutig kleinasiatischer Provenienz; ein Phänomen, das man in Wien noch nicht so häufig sieht. Der Mann war ausnehmend freundlich und erklärte mir, dem Ausländer, die Besonderheiten der Nürnberger Wurstmachkunst. Das heißt ja dort oben alles anders als bei uns in Österreich und man ist völlig ratlos, was man bestellen soll. Skurril und irgendwie nett. Reisen erweitert das Bewusstsein.

Von Flieger direkt in den ICE



Sieht schon toll aus, der Bahnhof "Frankfurt Flughafen". Und überaus praktisch. Vom Flieger direkt in den ICE.

Ein Stück Wien in Köln



Irgendwie wird einem warm ums Herz, wenn man 1000 Kilometer von zuhause entfernt ein Stückchen Heimat entdeckt. Eine Wiener Bäckerei in Köln.
Naja, viele behaupten ja, dass Köln das Wien am Rhein sei. Ich jedenfalls finde die Leute dort sympathisch.
Vielleicht liegt es ja auch an der katholischen Tradition der beiden Städte.

Poping - Bekehrung zur Katholischen Kirche

Im Angelsächsischen Kulturkreis wird die Konversion, wir würden sagen die Bekehrung, zur Katholischen Kirche, spöttisch und verächtlich als "Poping" bezeichnet. Es sind aber gar nicht so wenige berühmte Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, die den Weg zur Kirche gefunden haben, unter ihnen Gary Cooper, Jeb Bush, Newt Gingrich und Tony Blair. Mehr dazu steht hier und hier.

Montag, 2. März 2009

Was uns das Kartenspiel über Gott und die Welt sagt, oder ...

wie uns Bruce Low zeigt, in allem den Schöpfer zu sehen.


DAS KARTENSPIEL von BRUCE LOW




Ich fand zur Vesperzeit in einem Dom mich wieder
und setzte mich im Seitenschiff auf eine Holzbank nieder.
Schräg vor mir saß ein Mann, der spielte dort mit Karten!
"Sie müssen damit", sprach ich, "bis nach der Messe warten!"
Der Fremde hob den Kopf und sah mir ins Gesicht:
"Verzeihen Sie, mein Herr, aber ich spiele nicht!
Kommt mit hinaus", sagt er, indem er sich entfernt,
"ich zeig Ihnen, was man von meinen Karten lernt."
Und draussen im Portal, dort, wo es niemand stört,
hat mir der Fremde dann sein Kartenspiel erklärt.
"Mit jedem ASS", sprach er, "soll ich erinnert werden:
Es gibt nur EINEN Schöpfer des Himmels und der Erden.
Die ZWEI sagt mir: ZWEI Menschen gab's im Paradies;
Adam und seine Frau, die welche Eva hieß.
Zieh ich die Karte DREI, so heisst das für den Frommen:
DREI heil'ge Könige sind nach Bethlehem gekommen.
VIER Evangelisten, zu uns'res Herren Ruhm,
haben uns gebracht das Evangelium.
FÜNF Kieselsteine suchte sich David aus im Bach,
dann legt' er mit der Schleuder den Goliath er flach.
In SECHS Tagen schwerer Arbeit erschuf sich unser Herr
die Menschen, Tiere, Pflanzen, die Erde und das Meer.
Am SIEBTEN Tage ruhte der liebe Gott sich aus
auf einer kleinen Bank vor seinem gold'nen Haus.
ACHT Menschen, wohlgezählt acht nur, und zwar die Frommen,
sind bei der grossen Sintflut damals nicht umgekommen:
Noah und die drei Söhne, das sind zusammen vier,
und jede ihrer Frau'n. Danach schloss sich die Tür.
NEUN Aussätzige in Israel, bis auf den Tod erkrankt,
haben für ihre Heilung dem Herrn nicht mal gedankt!
ZEHN Gebote Moses den Auserwählten gab,
als er vom Berge Sinai zum Volke stieg hinab.
Ich habe hier vier Buben, ich habe hier vier Damen,
ich habe hier vier Könige, das sind ZWÖLF zusammen.
Zwölf Stunden hat der Tag, zwölf Stunden jede Nacht,
zwölf Monate das Jahr: So wird die Zeit gemacht.
Herz, Karo, Pik und Treff, VIER Farben in der Hand:
vier Jahreszeiten färben Wald, Wiese, Feld und Land.
ZWEIUNDFÜNFZIG Karten hab' ich in meinem Spiel;
nun zähl im Jahr die Wochen, es sind genausoviel.
Und zählen wir die Punkte, so sind es ohne Frage
DREIHUNDERTFÜNFUNDSECHZIG, soviel ein Jahr hat Tage."
"Moment", sagte ich, nachdem ich Papier und Blei genommen,
"ich kann nur auf dreihundertundvierundsechzig kommen".
"Ja", meinte da der Fremde mit einem stillen Lachen.
"Sie dürfen nie die Rechnung ohne den JOKER machen!"

Das waren (Fernseh-)Zeiten


Inspiriert von einem Beitrag im Weblog von Alipius http://amroemsten.blogspot.com/2009/02/warum-die-70er-uns-nur-bedingt-fehlen.html
und durch die Schaufensterauslage im Buchladen, die wir auf unserem Sonntagsspaziergang ausführlich studierten, möchte auch ich meinen Senf bezüglich der 70er abgeben.

Schaut mich doch hinter der Glasscheibe des Buchladens Pan Tau an. Ooooooo, Pan Tau, das war eben noch eine Kindersendung. Wie habe ich sie geliebt diese Sendung. Aber irgendwie scheint er von der Bildfläche verschwunden zu sein. Aber nicht nur Herr Tau hat sich mit seiner Melone verdünnisiert musste ich feststellen.
Heute nämlich machte ich mich in den Weiten des Netzes auf die Suche, und was habe ich nicht alles gefunden. Ich schweife zwar auch etwas in die 80er ab aber ganze Fernsehnachmittage liefen in meinem Kopf ab.

Um nur einige zu nennen:
Luzie, der Schrecken der Straße mit der Oswaldbande und dem "Kleinen" und dem "Großen", Rübe und Ratz von der Rappelkiste, Das feuerrote Spielmobil, Die Abenteuer der Maus auf dem Mars, Herr Rossi, Die Biene Maja, Heidi, Wicki, Calimero, Marco, Grisu der kleine Drache, das kleine Bleistift-Männchen, das immer am Schimpfen war "La Linea", Fred Feuerstein, Barbababa, Pinocchio, Tom und Jerry, Pumuckl, Die Muppets-Show, Die Fraggles, Bugs Bunny und Duffy Duck, Doctor Snuggles, Hallo Spencer, Die schnellste Maus von Mexiko, Sindbad, Die Sendung mit der Maus, Lucky Luke, Der rosarote Panther, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Lassie, Flipper, Boomer der Streuner, Fünf Freunde, Die Sesamstraße, Daktari und um einmal ein Ende zu finden Captain Future.

Als ich dem besten aller Ehemänner gegenüber Captain Future erwähnte, und dass ich das immer geschaut habe und zwar mit Begeisterung, meinte er, er habe es nie gesehen, habe aber die Comic-Hefte dazu verschlungen. Nachdem ich mich als begeisterter Captain Future Fan geoutet hatte, war er so sehr erleichtert, dass ihm bass erstaunt ein: "Es gibt noch Hoffnung!" entschlüpfte. Er stellte abschließend fest, es sei doch erstaunlich , dass man nach fast fünf Jahren Ehe immer noch überraschende, durchaus neue positive Seiten am anderen entdecken könne.

Wenn ich mir die Liste so durchlese, da ist ja ganz schön was zusammen gekommen. O, Schock, habe ich meine ganze Kindheit vor dem Fernsehapparat verbracht? Passiert mir das am Ende nun auch mit dem Internet? Stunden vor dem Bildschirm?!!
So schön die Erinnerungen sind, aber es stimmt mich schon sehr nachdenklich, wieviel Zeit da drauf gegangen ist. Vielleicht gar nicht schlecht, mir dadurch wieder mal vor Augen zu halten, wie lange meine Augen auf dem Bildschirm starren und mich ob der Notwendigkeit zu befragen.

In diesem Sinne ist jetzt Schluss und der Bildschirm wird weggeklappt!