Als ich heute las, was ich gestern über Gender-Mainstreaming geschrieben habe, sind mir zwei Dinge aufgefallen: Erstens, mein aggressiver und dozierender Ton. Zweitens, ich schreibe als ob jeder wüsste, was Gender-Mainstreaming ist.
Zum ersten Punkt: Eigentlich haben meine Frau und ich diesen Weblog ins Leben gerufen, um positiv über das Leben rund um eine katholische Familie zu berichten und andere darin zu bestärken im Glauben an Christus und Seine Kirche ihr Leben zu führen. Wir wollten keine belehrende katholische "Polizeiarbeit" aufdrängen, die letztlich allen nur auf die Nerven geht. Jedoch merke ich beim Thema Gender-Mainstreaming, wie sehr mir dieser Gender-Quargl auf die Nerven geht. Und nach kritischer Introspektion ist dies keine oberflächliche chauvistische Reaktion, sondern eine in relativer Einsicht begründete Ablehnung dessen, was letztlich mit "Gender-Mainstreaming" beabsichtigt ist. Es geht nämlich nicht um die Gleichberechtigung und Aufhebung von Benachteiligungen gegenüber Frauen. Diese sind nämlich für mich selbstverständlich und in meinem christlichen Menschen- und Familienbild integriert, soferne sie der Schöpfungsordnung entsprechen. Frauen und Männer sind als Kinder Gottes gleich viel wert, aber sie sind voneinander verschieden und haben unterschiedliche Stärken und Aufgaben. Das Gebären und Säugen von Kindern ist wohl die entscheidenste Aufgabe der Frau, denn sie entscheidet über den Fortbestand des Menschengeschlechtes. Es ist völlig widersinnig zu glauben, dass diese wichtigen Fähigkeiten und Aufgaben der Frau, das Gebären und das Säugen, ohne Einfluss auf den Rest der weiblichen Natur bleibt. Die Frau ist mit all dem ausgestattet, was sie braucht um Kinder großzuziehen. Das sichere Umfeld und die Voraussetzung dafür schafft der Mann. Beide Aufgaben sind immanent überlebenswichtig für uns Menschen an sich.
Warum sind wir heute nicht mehr im Stande qualitativ Unterschiedliches, wie die Aufgaben von Mann und Frau, als gleich wertvoll zu erkennen und zu akzeptieren? Vielleicht gibt es ja keine guten Männer mehr, die den Frauen ein Aufgehen in ihren natur- und gottgegebenen Aufgaben ermöglichen? Die Frauen haben zu Recht die Befürchtung, dass die Väter ihrer Kinder nicht bei ihr bleiben, sondern sich eine andere Partnerin suchen. Die weit verbreiteten Statistiken geben ihnen Recht. Vielleicht beginnt die Krise der Familie ja auch bei der Krise der Männer, bei der Krise der Väter. Es gibt keine echten Männer, keine Väter mehr, sondern nur mehr Matschos (große unbefriedigte Kinder), die die Frauen als Spielzeug und Werkzeug zur Lustbefriedigung betrachten. Diese widerlichste aller Frauen- (und daher Menschen)verachtungen ist heute zur systematisierten Lebenspraxis geworden: Partnerwechsel zur jeweilig gefälligeren Sexpartnerin. Dies ist der katholischen Lehre diametral entgegengesetzt. Die eheliche Liebe nach christlichem Verständnis geht weit über die ausgeübte Sexualität hinaus.
Treue.
Umfragen zufolge sprechen sich auch die jungen Leute heute mehrheitlich für die Treue in der Partnerschaft aus. Na klar tun sie das, denn man will ja nicht verlassen und verletzt werden. Wenn man aber selbst einen netteren, begehrenswerteren Partner findet, in den man sich so richtig verliebt, dann ist es halt das Gesetz der Liebe, dass man wechselt. Man folgt ja nur dem Ruf der Liebe. Einer, der oder die Verlassene, zahlt aber immer drauf. Und in Wirklichkeit natürlich beide.
Zum zweiten Punkt:
Und wieder habe ich nicht erklärt, was das gefährliche Gender-Mainstreaming ist. Kommt noch, vielleicht morgen. Eigentlich kann man es auch hier einfach nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Mainstreaming
Osterquiz
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1. Der Herr ist auferstanden
2. Kein osterlachenhervorbringender Scherz
3. Quiz (tätäää!):
Sie sehen 4 natürlich gefärbte Ostereier. Frage: Womit wu...
vor 7 Monaten
2 Kommentare:
Ja, Gender Mainstreaming ist gefährlich. Aber so vollends und 100%ig kann ich Ihnen nicht folgen. Das könnte an einem Alterunterschied liegen. Da ich Ihr Alter aber nicht kenne, weiß ich es nicht.
Ihre Stsndpunkte sind konsequent aus der ICH-Perspektive geschrieben. Sie reflektieren zu viel über das eigene Geschlecht... Schön wenn sie mit Ihrer Frau "Einvernehmen" in den Rollen gefunden haben. Aber das Aufweichen der Geschlechterrollen, ob es nun gut ist oder nicht, ist ein Fakt. Daran ändert man nichts mehr. Und übrigens: Ja, von Natur aus würde ich mich als Familienernährer betrachten. Aber vor dem Hintergrund der Lebensrealität (ich bin 34 Jahre alt) sehe ich es nicht mehr ein, die wirtschaftliche Verantwortung für eine Familie (im Wesentlichen) alleine zu tragen. Die Frauen arbeiten heute, und deshalb habe sie dafür auch Verantwortung zu tragen, und ihr Einkommen nicht länger als Taschengeld zu verstehen. Das ist meine Emanzipation. Eine männliche Emanzipation.
Werter Anonymus, schön, dass wir in der Grundfrage übereinstimmen.
Das Thema ist hochkomplex, wir werden auf diesem Weg nicht alles beleuchten können. Ich schreibe konsequent aus der ICH-Perspektive, weil mir das ein fairer Weg scheint. Es ist m. E. vorteilhaft für den Familienzusammenhalt und die Kindesentwicklung, wenn die Mutter (und die Frau IST Mutter, und spielt nicht bloß die Genderrolle einer solchen) sich ausschließlich um Haus und Kinder kümmert. Dieser Arbeitsaufwand übersteigt ohnehin eine 40-stunden Woche bei Weitem. Diese Form der Familienführung ist wirtschaftlich für die meisten Familien nicht (mehr) möglich. (Obwohl kluge Haushaltsführung, Gartenwirtschaft und Bevorratung u.U. wirtschaftlich sehr viel sparen hilft.) Was also die normative Kraft des Faktischen betrifft gebe ich Ihnen grundsätzlich Recht. Von einem Gehalt der Frau als Taschengeld zu sprechen, halte ich ohnehin für abwegig. Ich sehe das Auseinanderklaffen meiner Idealvorstellung und der wirtschaftlichen Realität, was Kompromisse erfordert. Zu diesen bin ich auch bereit, nicht jedoch bin ich bereit, gemäß der neuen Gender-Ideologie die Frau und Mutter auf eine bloße Rolle zu beschränken, die beliebig austauschbar besetzt bzw. neu definiert werden kann. (Das gleiche gilt für Männer- und Väter"rollen".)
Meine Frau weist mich gerade darauf hin, dass auch in vergangener Zeit, besonders auf dem Land, die Frauen und Mütter gearbeitet haben, allerdings nicht in den klassischen Kollektivvertragsjobs wie heute, sondern meist ohne Versicherung im familiären Betrieb. Auch das sind persönliche Erfahrungen aus der eigenen Familie. Damals lebte man aber meistens in einem größeren Familienverband mit den sprichwörtlichen drei oder vier Generationen unter einem Dach und das gab einen festgefügten sicheren Rahmen mit fixen Bezugspersonen für das Aufwachsen der Kinder. Dieser Familienverband ist heute völlig ersetzt durch staatl. Institute verschiedenster Art. (Versicherungswerbung: "Er ist mein Partner, nicht meine Vorsorge." oder "Sie ist meine Tochter, nicht meine Vorsorge.")
Sie sprechen von der männlichen Emanzipation in der Form, als Sie auch von der Frau einen wirtschaftlichen Beitrag für das Familieneinkommen fordern. Abgesehen davon, dass das zusätzliche Einkommen der Frau oftmals einfach eine wirtschaftliche Überlebensfrage für die Familie ist; Ich kenne einige Familien, wo die Frau nach der Geburt und einer kurzen Betreuungszeit wieder arbeiten geht und gerade nur so viel verdient, um sich die Betreuung für ihre Kinder leisten zu können. Ein Nullsummenspiel, das sich aber offenbar subjektiv für die Frau lohnt, weil sie sich dadurch Unabhängigkeit vom Mann erhält. Mir macht Sorgen, dass das Urvertrauen in die Treue, das Institut der Ehe, in das Heilige Sakrament, verloren gegangen ist. Die Frauen haben sich (durch die sog. Frauenemanzipation, die Vorreiterin der Gender-Ideologie) von ihrem Ehefrau- und Muttersein emanzipiert und kriegen eingeredet, dass sie keine vollwertigen Menschen sind, wenn sie bloß die traditionelle "Mutterrolle spielen" anstatt Kinder und Beruf und Hobbies inklusive Selbstverwirklichung unter einen Hut zu bringen. Es geht also offenbar oft nicht um wirtschaftliche Absicherung allein sondern um das neue Frauenbild, das letztlich der Familie entgegengesetzt ist. Wirtschaftliche Argumente fetten die Sache noch ein bisschen auf und machen sie besser verdaubar.
Noch ein Argument für die Frau, einen eigenen Beruf auszuüben, sind natürlich nicht kalkulierbare Schicksalschläge, Krankheit, Tod des Ehemannes. Alles schön und gut, aber wie gesagt, die Gender-Ideologie argumentiert ja weit über diese wirtschaftlichen Überlegungen hinaus. Und das ist es, was ich ablehne.
Zum Abschluss noch zu Ihrer Anmerkung, ich reflektierte zu viel über das eigene Geschlecht. Mein Frontalangriff auf die Matschos, auf die sich die Frauen heute nicht mehr verlassen können, gründet sich auf zahlreiche persönliche Erfahrungen mit solchen "Männern" und von ihnen geschädigten Frauen. Für mich ist diese kritische Haltung dem eigenen Geschlecht gegenüber Voraussetzung, um auch über das andere Geschlecht kritisch schreiben zu können. Es ist heute für eine Frau nicht einfach, einem Mann zu vertrauen. Promiskuität und Partnerwechsel, die heute breit zum Lifestyle erhoben werden, sind für eine Frau wesentlich riskanter (Stichworte: Kinder, wirtschaftliche Abhängigkeit) und oft auch schmerzhafter (Frau will beschützt und geachtet werden) als für den Mann. Der tolle Hengst sucht sich einfach eine Jüngere/Neue, während die Frau entweder als Schlampe gilt, oder verletzt und vereinsamt mit einem Kind zurückbleibt. Viele Frauen, die (ungewollt) schwanger werden, können sich auch den biologischen Erzeuger ihres Kindes einfach nicht als Vater vorstellen, oftmals mit gutem Grund, wie ich wiederum "selbst"kritisch als Vertreter des (leider gar nicht mehr) starken Geschlechtes sagen muss.
Was den Altersunterschied zwischen und angeht, werter Anonymus: Der ist zwar minimal vorhanden, aber vernachlässigbar. ;-)
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