Dienstag, 18. November 2008

Coldplay's VIVA LA VIDA - Wunderschön, aber ...



I used to rule the world
Seas would rise when I gave the word
Now in the morning I sweep alone
Sweep the streets I used to own
I used to roll the dice
Feel the fear in my enemy's eyes
Listen as the crowd would sing:
"Now the old king is dead! Long live the king!"
One minute I held the key
Next the walls were closed on me
And I discovered that my castles stand
Upon pillars of salt, pillars of sand

I hear Jerusalem bells are ringing
Roman Cavalry choirs are singing
Be my mirror my sword and shield
My missionaries in a foreign field
For some reason I can't explain
Once you know there was never, never an honest word
That was when I ruled the world
(Ohhh)

It was the wicked and wild wind
Blew down the doors to let me in.
Shattered windows and the sound of drums
People couldn't believe what I'd become
Revolutionaries Wait
For my head on a silver plate
Just a puppet on a lonely string
Oh who would ever want to be king?

I hear Jerusalem bells are ringing
Roman Cavalry choirs are singing
Be my mirror my sword and shield
My missionaries in a foreign field
For some reason I can't explain
I know Saint Peter will call my name
Never an honest word
But that was when I ruled the world
(Ohhhhh Ohhh Ohhh)

Gleich vorweg, ich mag die Musik von Coldplay sehr. (Mein über alles geliebtes holdes Eheweib übrigens auch.) Und das neue Album "Viva la Vida" ist einfach großartig. Chris Martin sagte dazu: "Wir haben einen Punkt erreicht, wo wir nicht mehr größer werden konnten. Also haben wir versucht, besser zu werden." Und das ist ihnen gelungen. Brian Eno, den Coldplay hier eingeladen haben, hat mit seinen Soundlandschaften ("sonic landscapes") zu einer unheimlichen Verdichtung der Stimmung beigetragen. Das Ding ist ein sehr gut konstruiertes Konzeptalbum. Hier kommen aber auch die Probleme für mich. Als ich mich nämlich mit den Texten beschäftigt habe, die fieserweise übrigens NICHT im Booklet enthalten sind, bin ich doch ins Grübeln gekommen. Zunächst war ich noch ganz euphorisch, weil ich dachte, Chris Martin singt da "roman catholic choirs are singing", dabei sagt er "roman cavalry choirs ...". Und überhaupt geht es bei dem Stück um die Zerschlagung der Monarchie und der alten Ordnung. Ich bin mir nicht sicher, ob der König, von dem da die Rede ist, vielleicht nicht nur Louis XVI. ist, sondern ob nicht mittelbar sogar die Herrschaft der Kirche und Gott selbst in der Gesellschaft gemeint ist. (I used to rule the world, Seas would rise when I gave the word) Oder wenn er singt Never an honest word, But that was when I ruled the world , dann heißt das doch wohl, dass es vor der Revolution nur Lüge gab. Hm.

Es gibt noch andere Stücke auf dem Album, die einer Betrachtung wert wären. In 42 zum Beispiel geht es in sehr ironischer Weise um Himmel, Fegefeuer und Hölle. Aber dazu mache ich später noch eigens ein Posting.

Hm, jedenfalls wäre ich wieder bei meinem alten Dilemma: Einerseits die große Liebe zur Musik, auch in ihren zeitgenössischen populärkulturellen Ausdrucksformen - Andererseits die Erkenntnis, dass oft problematischen Inhalte damit transportiert werden.

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